Lernzeit
Lernzeit statt Hausaufgaben
Statt Hausaufgaben gibt es an der KGS Langemaß eine Lernzeit, die vormittags während der Unterrichtszeit stattfindet und nachmittags entweder in der OGS oder zu Hause.
Das klassische Verständnis von Hausaufgaben, bei dem alle Kinder das gleiche Pensum am Nachmittag zu erledigen haben, hat aufgrund des Stellenwerts der individuellen Förderung in der Grundschule keinen Platz mehr. Auch die Kinder, die am Nachmittag zu Hause Aufgaben erledigen, benötigen ein individuelle Lernchancen und eine enge Vernetzung des Lernens vom Vor- und Nachmittag.
Was verstehen wir unter Lernzeit?
Alle Kinder der KGS Langemaß bearbeiten Aufgaben des individuellen und differenzierenden Übens und des selbstständigen Lernens im offenen Unterricht, und zwar in den Lernzeiten am Vormittag im Klassenverband und am Nachmittag entweder in der OGS oder zu Hause. Deutlich ist, dass es sich um ein schulisches Gesamtkonzept handelt, bei dem die strukturelle und inhaltliche Vernetzung zwischen dem Vormittag und dem Nachmittag gewährleistet sein muss und die Interaktion zwischen allen Beteiligten (Kindern, Eltern, Lehrkräften und pädagogischen Mitarbeitern) die Basis im Sinne einer Bildungs- und Erziehungspartnerschaft darstellt.
Inhalte der Lernzeit
Die Schülerinnen und Schüler haben alle einen individuellen Lernzeitplan, der sich in der schwarzen Mappe befindet. Der Plan beginnt in der ersten Klasse sehr einfach, lediglich mit den ersten Arbeitsheften in Mathe und Deutsch. Mit der Zeit kommen immer weitere Arbeitsmaterialien hinzu, die den Lernprozess jedes Kindes unterstützen sollen (z.B. Liesmal-Heft, Lupenheft, Zahlenfuchs etc.). Diese Arbeitsmaterialien können neben spezifischen Heften, die das Lesen, Schreiben und Rechnen fördern, auch Lernspiele (auch in Partner- oder Gruppenarbeit), Lernkarteien oder mittlerweile Lern-Apps sein (siehe Digitale Medien).
Die Kinder wählen eine für sie passende Aufgabe aus dem Freiarbeitsregal (Bilder: Beispielhafte Regale in Klasse 1), bearbeiten sie entweder alleine oder zu zweit, und tragen die Aufgabe in ihren Lernzeitplan ein. Insbesondere in Klasse 1 ist es anfangs ein recht komplizierter Arbeitsablauf mit vielen einzelnen Arbeitsschritten, die die Kinder mit der Zeit aber automatisieren. Deshalb ist es besonders für die nicht OGS-Kinder, die zuhause ihre Lernzeit machen, wichtig, dass Sie als Eltern Ihr Kind bei der Aufgabenfindung unterstützen.
Ablauf der Lernzeit
Die Kinder arbeiten sowohl vormittags (i.d.R. in der ersten Stunde) als auch nachmittags (i.d.R. von 14:00-14:45 Uhr) an ihrem Lernzeitplan. Für die Klassen 1 und 2 gilt der Zeitraum von circa 30 Minuten, für die Klassen 3 und 4 schon 45 Minuten. Die KGS Langemaß hat sich auf einen Plan geeinigt, der keine zeitliche Begrenzung hat. Dies erlaubt den Klassenlehrerinnen und den sonderpädagogischen Fachkräften es, den Kindern individuelle Lernprozesse zu ermöglichen und die intrinsische Lernmotivation zu fördern. Die jahrelange Erfahrung zeigt, dass die Kinder konsequent an ihrem Lernzeitplan arbeiten und motiviert sind, den nächsten zu erhalten. Denn erst mit der Zeit werden weitere Aufgabenbereiche für sie "freigeschaltet" (wie etwas Apps am Tablet).
Die Kinder sollen immer ihren Lernzeitplan auf ihrem Platz liegen haben, damit Lehrerinnen, Lehrer, aber auch die Erzieher und Erzieherinnen in der OGS-Zeit wissen, woran die Kinder arbeiten sollen.
Wenn die Kinder mit einer Aufgabe fertig sind, überprüft ein Erwachsener nach Sorgfalt und Richtigkeit und unterschreibt anschließend das "Fertig"-Kästchen. In den höheren Klassen arbeiten die Schülerinnen und Schüler mittlerweile so selbstständig, dass sie eigenständig Aufgaben eintragen können (beispielsweise Seitenzahlen). In Klasse 1 und 2 werden Pflichtaufgaben in den Lernzeitplänen von der Klassenleitung oder den SonderpädagogInnen eingetragen. Erst wenn der Lernzeitplan kontrolliert, Fehler korrigiert und von den Eltern unterschrieben wurden, erhalten die Kinder einen neuen Lernzeitplan.
Begleitet wird die Lernzeit von einer entspannenden Musik im Hintergrund, die in allen Klassen einheitlich ist. Diese Musik soll den Kindern einen Rahmen geben: Ertönt die Lernzeitmusik, beginnt eben die Lernzeit. Im Anschluss daran lässt die Klassenleitung eine Aufräummusik spielen, die den Kindern zeigt, dass die Lernzeit beendet ist.